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Live vom Hackathon in Berlin: Wie Hackerkultur und Datensicherheit zusammenpassen

Live vom Hackathon in Berlin: Wie Hackerkultur und Datensicherheit zusammenpassen

Wenn in Berlin die Nächte wieder länger und kreativer werden, heißt das nicht immer nur Clubbing – es bedeutet auch, dass irgendwo in einem Co-Working-Space oder einer Tech-Schmiede gerade ein Hackathon stattfindet. Dort arbeiten Programmierer*innen, Designer*innen und Start-up-Gründer*innen in Teams zusammen, um neue Ideen zu entwickeln. Doch so bunt und spontan die Hackerkultur auch ist: Das Thema Datensicherheit spielt gerade in diesem Umfeld eine immer wichtigere Rolle.

1. Was ist eigentlich ein Hackathon?

Ein Hackathon ist eine Veranstaltung, die typischerweise ein Wochenende oder mehrere Tage dauert. Die Teilnehmenden – oft eine Mischung aus Entwicklerinnen, IT-Expertinnen und kreativen Köpfen – tüfteln in kurzen, intensiven Sprints an Software-Projekten oder Prototypen. Man trifft sich, um ein bestimmtes Problem zu lösen, neue Features zu entwickeln oder gar ein ganzes Produkt von Grund auf zu bauen.
In Berlin finden Hackathons regelmäßig in verschiedenen Locations statt: von kleinen Community-Hackathons in Neuköllner Coworking-Spaces bis hin zu großen, gesponserten Events in der Factory oder WeWork-Standorten. Dabei ist stets die offene, experimentierfreudige Atmosphäre der Stadt zu spüren.

2. Hackerkultur und Datensicherheit – ein scheinbarer Widerspruch?

Auf den ersten Blick könnte man annehmen, dass „Hacker“ und „Datensicherheit“ nicht in denselben Satz gehören – schließlich geistern immer wieder Geschichten von Sicherheitslücken und Cyberangriffen durch die Medien. Doch in der Tech-Community wird „Hacking“ oft als kreatives Lösen von Problemen verstanden, nicht als krimineller Akt.
  • Open Source Mentalität: Viele Hacker*innen setzen sich für freie Software und Transparenz ein, damit Sicherheitsschwachstellen schneller gefunden und behoben werden können.
  • Security by Design: Gerade in Berlin, wo Start-ups stark auf Datenschutz und DSGVO achten müssen, wird IT-Security früh in den Entwicklungsprozess eingebunden.

3. Typische Datensicherheits-Risiken bei Hackathons

Auch wenn Hackathons eine sehr produktive und inspirierende Umgebung bieten, gibt es ein paar klassische Stolperfallen für die Datensicherheit:
  1. Offene Netzwerke: Häufiges Arbeiten in öffentlichen WLANs oder geteilten Netzwerken kann ein Risiko für unverschlüsselte Daten darstellen.
  2. Kurze Entwicklungszeiten: In der Eile wird der Fokus auf schnelle Ergebnisse gelegt, und Sicherheitsaspekte bleiben manchmal hinten an.
  3. Gemeinsame Projekt-Repositories: Mehrere Personen haben Zugriff auf Code, Daten und eventuell sensible Schlüssel (z. B. API-Keys oder Passwörter).

4. Best Practices für Datensicherheit auf Tech-Events

Damit die Teilnehmenden eines Hackathons nicht nur spannende Projekte, sondern auch sichere Lösungen entwickeln, sollten ein paar grundlegende Maßnahmen beachtet werden:
  1. Verschlüsselung nutzen
    • VPN: Bei der Arbeit in öffentlichen WLANs empfiehlt sich der Einsatz eines VPNs, um Datenverkehr zu verschlüsseln.
    • HTTPS und TLS: Bei Webprojekten unbedingt auf verschlüsselte Verbindungen achten.
  2. Zugriffsrechte klar regeln
    • Versionskontrollsysteme (z. B. GitHub, GitLab): Legt fest, wer Lese- und Schreibzugriff hat.
    • API-Schlüssel und Passwörter nicht öffentlich in Repositories ablegen, sondern in verschlüsselten Umgebungsvariablen verwalten.
  3. Regelmäßige Backups
    • Auch wenn die meisten Projekte während eines Hackathons noch im Aufbau sind, lohnt es sich, Zwischenstände zu sichern.
    • Eine schnelle Lösung: Tägliche Commits und automatisierte Builds in Continuous-Integration-Systemen.
  4. Team-Workshops zu Security
    • Kleine Einführungen in sichere Coding-Praktiken, z. B. Input-Validierung, Passwort-Hashing, sichere Session-Verwaltung.
    • Gerade in der hektischen Hackathon-Atmosphäre ist es wichtig, das Team für mögliche Lücken zu sensibilisieren.
  5. „Bug-Bounties“ und Peer-Review
    • Viele Hackathons binden eine Art „Bug-Bounty-Programm“ ein, bei dem Teilnehmende gezielt nach Schwachstellen in Projekten suchen.
    • Gemeinsames Code-Review im Team reduziert die Fehlerquote und erhöht die Sicherheit.

5. Berliner Tech-Events: Mehr als nur Code

Die Berliner Hackathons sind berühmt für ihre Vielfalt: Neben klassischer Programmierarbeit geht es oft darum, wie Technologie Gesellschaft und Alltag beeinflusst. Ob Nachhaltigkeits-Projekte, Kulturevents oder Social Innovation – in vielen Berliner Hackathons findet sich ein stark sozialer oder gemeinnütziger Fokus. Dabei spielt Datensicherheit eine doppelte Rolle:
  1. Vertrauen schaffen
    • Bürger*innen, die von einem neuen digitalen Service profitieren sollen, müssen sich auf die Sicherheit ihrer Daten verlassen können.
  2. Rechtliche Aspekte
    • Gerade in Deutschland und besonders in Berlin, wo sich viele internationale Start-ups ansiedeln, gelten strenge Datenschutz-Richtlinien (DSGVO).
    • Projekte müssen diese Vorgaben schon im Prototyping berücksichtigen, um später rechtskonform zu sein.

6. Kreativität + Sicherheit = Zukunftsfähige Lösungen

Die Berliner Hackerkultur lebt von der Offenheit, Neues auszuprobieren und Dinge zu hinterfragen. Datensicherheit ist dabei kein Hemmschuh für Innovation, sondern vielmehr eine essenzielle Zutat, um langfristig tragfähige Produkte zu schaffen. Wer schon beim Hackathon Wert auf sichere Infrastrukturen legt, spart sich spätere Kopfschmerzen und baut Vertrauen bei Nutzer*innen auf.
Wenn du also das nächste Mal in Berlin an einem Hackathon teilnimmst – egal, ob in Kreuzberg, Neukölln oder Mitte – denk daran, dass gerade hier zwischen Pizza-Kartons und durchgearbeiteten Nächten einige der besten Ideen entstehen. Und mit den richtigen Security- und Backup-Strategien bist du nicht nur Teil eines großartigen Events, sondern legst auch das Fundament für sichere, zukunftsfähige Technologien.
Happy Hacking – und bitte nicht das VPN vergessen!